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aktualisiert zum 30.05.2002
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B I L D D E S M O N A T S 06 / 2002 : Zu " Fehlerquellen in Elektro-Anlagen " |
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Beschreibung:
THYRISTOREN sind noch immer die stärksten Schaltelemente der Leistungs-Elektronik. Sie sind über die Fachkreise hinaus auch breiterem Publikum bekannt geworden als steuerbare elektronische (EIN-)Schalter insbesondere in Gleichrichtern und Wechselrichtern für drehzahl- änderbare elektrische Antriebe und andere wesentlich speziellere Anwendungen. Erstaunlich ist nun, dass auch vielen Fachleuten niemals ein Thyristor unter die Augen gekommen ist. Das 1. BILD zeigt oben die Anode, das isolierende Keramikgehäuse, den Zündanschluss, die Hilfs- kathode und Kathode des Thyristors. Das mittlere BILD links zeigt diesen Aufbau horizontal. Von vielen Bauformen wird hier eine im oberen Leistungsbereich gezeigt, mit Durchmesser ca. 110 mm, einer Bauhöhe von ca. 36 mm, ca. 1600 g schwer, welche wie eine Tablette zwischen 2 Kühlkörper eingebaut wird, die dann durch Luft oder Wasser gekühlt die Verlustwärme des Bauteils - aus doch erheblichen Durchlass- und Schaltverlusten - abführen. Das hier gezeigte Bauteil ist (je nach Anwendung) in der Lage, in leitendem Zustand weit über 5.000 A Strom zu führen und in abgschalteten Zustand eine anliegende Spannung von ca. 2.500 V zu sperren. Der
Übergang von Sperren zum Leiten erfolgt über einen Stromimpuls
in den Zünd-Eingang (Gitter oder gate genannt) hinein zur Hilfskathode.
Das Gitter ist hier der runde Kontaktstift und die Hilfskathode die Zunge
an der Hauptkathode als Flachsteckeranschluss. Der Thyristor wird nur dann
wieder sperrfähig, wenn durch äußere Maßnahmen der
Strom in diesem Stromkreis
Das
mittlere
BILD rechts zeigt einen geöffneten Thyristor.
Rechts unten ist das aktive Element
Das untere BILD links zeigt die im Gehäuse aktive Thyristorscheibe, das eigentliche Halbleiter- Bauelement mit der verteilt angeordneten Gitter-Struktur. Die Kathodenplatte (links im Bild) mit ihren Ausparungen überdeckt diese so, dass die Gitterstrukturen nicht mit der Kathodenfläche kurzgeschlossen sind. Alle Kontakte zwischen Anode und Kathode werden erst durch mecha- nische Pressung der beiden externen Kühlkörper hergestellt, ohne die nicht einmal mit dem Ohm-Meter der Widerstand in Durchlass- oder Sperr-Richtung gemessen werden kann. In der Bildmitte oberhalb des äußersten Rings der Gitterstruktur ist ein schwarzer Punkt sichtbar, die Fehlerstelle dieses Bauelementes, die Ursache des Ausfalles einer größeren Elekro-Anlage. Das
untere
BILD rechts zeigt diese Fehlerstelle (D =
ca. 2,5 mm) bereits stark vergrößert, das Halbleitermaterial
der Thyristor-Tablette ist aufgeschmolzen, durchlegiert. In jedem Fall
ist an dieser Stelle in einem leitfähigen "Stromkanal" eine Energiekonzentration
aufgetreten, die den Legierungsvorgang eingeleitet hat. Aus der Art und
insbesondere Lage solcher Fehlerstellen
Die
praktische Erfahrung hat gezeigt, dass die Ursachen für Thyristor-Ausfälle
nahezu immer
Vorgang:
Thyristorschaden und Anlagenstillstand
Die Information im "Bild des Monats" soll an Beispielen aufzeigen, welche nachhaltigen Folgen oft unbeachtete Ereignisse nach sich ziehen und wie meist unbedeutende Ursachen zu immensen Sachschäden, Betriebsunterbrechungen und auch zur Gefahr für Leib und Leben führen. Die Fotos und Texte dieser Serie unterliegen dem COPYRIGHT. Eine Verwendung durch Dritte darf erst nach schriftlicher Bestätigung erfolgen. |