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Von der Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Anlagen der Leistungselektronik und deren Komponenten
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                                                  aktualisiert zum 01.10.2001 

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Dipl.-Ing. Werner Bernard GRATZKE

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 B I L D   D E S   M O N A T S  10 / 2001 :    Zu " Fehlerquellen in Elektronik-Geräten "
Vorgang:
Nach jahrelangen Störungen an einer Positioniereinrichtung und diversen Abhilfemaßnahmen aller Beteiligten war es zur gerichtlich angeordneten Untersuchung einer Anlage der Leistungs- Elektronik gekommen, dem Antrieb eines Regal-Förder-Fahrzeugs, das nach der Störmeldung immer wieder durch Positionierfehler blockiert wurde.
 

Ursache:
Die Überprüfung ergab zunächst, dass das Fahrzeug die anzufahrende Position nicht erreichen konnte, weil die Antriebs-Elektronik ein Überschreiten der Überstromgrenze des Speisegerätes feststellte und abschaltete. Der daraus resultierende Positionierfehler war zwar logische Folge, die Meldung selbst aber irreführend, zumal zum Zeitpunkt der Fehlersignal-Bildung keinerlei Überstrom feststellbar war. Es stellte sich schließlich heraus, dass die Überstromerfassung auf die Anstiegsgeschwindigkeit di/dt des Laststroms zum Motor hin empfindlich reagierte, welche  an diesem Antrieb durch die hohe Kabelkapazität des zwischen Steuergerät und Motor längsten Kabel bedingt wurde.
 

Maßnahmen:
Zum Nachweis dieser Fehlerursache wurden von Hand 3 Spulen gewickelt und in jeweils einen Leitungszug des Motoranschlußkabels (Phasen-Anschlüsse L1, L2, L3) eingeschleift, wie dies oben im Bild gezeigt wird. Mit der sofort erzielten, nachgewiesenen Verminderung des di/dt war das Problem auf einfachste Weise auch kostengünstigst behoben.

Die Information im "Bild des Monats" soll an Beispielen aufzeigen, welche nachhaltigen Folgen oft unbeachtete Ereignisse nach sich ziehen und wie meist unbedeutende Ursachen zu immensen Sachschäden, Betriebsunterbrechungen und auch zur Gefahr für Leib und Leben führen.