Ursache:
Im sehr eng gebauten Leistungsteil waren die den Laststrom führenden Kupferschienen mit den hochflexiblen Kupferseilen verbunden, welche wegen der Enge mit einem Isolier-Schlauch aus Weich-PVC versehen waren. Aus verschiedenen Gründen wurden die Seile übermäßig warm, so dass dies zu einer Chlor-Kupfer-Reaktion führte, wie sie bereits in 06/2001 beschrieben ist. 

Begünstigt wurde der Vorgang noch durch geringe Leckwasser-Mengen der wassergekühlten Anlage. Die chemische Reaktion hatte zur Folge, dass die feinsten Cu-Drähte brüchig wurden und brachen, bis schließlich die einzelnen Litzen der Seile und der effektiv leitende Querschnitt des gesamten Leiters völlig unterbrochen wurden. Ab diesem Zeitpunkt floss der Laststrom im Lichtbogen über die Trennstellen im Kupferseil, wodurch die erheblichen Verschmelzungen bei über 1083°C erfolgten, die in den beiden unteren Fotos deutlich sichtbar sind. 

Erst als durch den Abbrand im Seil die Unterbrechung so groß war, dass beim Start der Anlage darüber ein Lichtbogen nicht mehr gezündet werden konnte, fiel die Anlage aus.

 Maßnahmen:
Grundsätzlich sollen in "Warmbereichen" nur PVC-freie, für höhere Temperaturen geeignete, Verbindungselemente verwendet werden. Hier wurden alle noch vorhandenen flexiblen Ver- bindungen durch stärkere blanke Leiter ersetzt.

Die Information im "Bild des Monats" soll an Beispielen aufzeigen, welche nachhaltigen Folgen oft unbeachtete Ereignisse nach sich ziehen und wie meist unbedeutende Ursachen zu immensen Sachschäden, Betriebsunterbrechungen und auch zur Gefahr für Leib und Leben führen.