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Von der Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Anlagen der Leistungselektronik und deren Komponenten
Öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger

 
 
                                                  aktualisiert zum 01.07.2001 

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Dipl.-Ing. Werner Bernard GRATZKE

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 Z U M   B I L D   D E S   M O N A T S  07 / 2001 :    Zu  " Früherkennung / Korrosion "
 Vorgang:
Gezeigt wird eine geschraubte Klemmverbindung, die ganz offensichtlich überhitzt wurde und Isolationsschäden sowie deutlich sichtbare Kupferkorrosion aufweist.

 Ursache:
Die Klemmverbindung war ursprünglich sehr schlecht, dann sogar lose, was zum "Spratzeln" 
(Mini-Lichtbögen) in der Klemme führte. Dies war Ursache für die erhöhte Leiter-Temperatur 
mit allen weiteren Folgen thermischer Überbeanspruchung von PVC-Material, die bereits im Vormonat an einem anderen Beispiel (06/2001) dargestellt wurden. 

Hier ist besonders interessant, dass das "Spratzeln" schließlich zum Verschweissen vom Leiter in der Klemme als auch der Klemmschraube geführt hatte. Die Verschweissung von Draht und Klemme senkte den Kontaktübergangswiderstand derart, dass es folgend zu keiner weiteren Überhitzung kam, welche sonst an der Stelle einen Brand ausgelöst hätte. Die Klemmschraube war nicht mehr zu bewegen, die Bearbeitungsspuren sind deutlich am Schraubenkopf sichtbar. Nach gewaltsamer Öffnung wurden die Anschmelzungen am Draht sichtbar. 

 Maßnahmen:
Grundsätzlich sollen nach einer Inbetriebnahme alle Schraub-Klemmleisten umgehend nachge- zogen bzw. Steck- und Feder-Klemmleisten kontrolliert werden, um Anschlußfehler frühzeitig zu erkennen. Diese Prüfungen sollen in regelmäßigen Abständen wiederholt werden. Je nach Art und Umfang der Klemmenbeanspruchung sollten sie nach - praktischer Erfahrung - jährlich bis spätestens nach 3 Jahren erfolgen, wobei sich gezeigt hat, dass gerade die gründliche Ausfüh- rung der 1. Nachprüfung sehr wichtig ist, weil sie zur Früherkennung vieler Fehler führt. 

Leider wird bei den sogenannten "Wiederholungsprüfungen" überhaupt reichlich geschlampt. Daher sollte man bei größeren Anlagen keinesfalls alle Klemmleisten "am Stück", sondern nur mit Pausen abschnittsweise nacheinander nach der Vorgabe eines Prüfbuches durchführen lassen, das vom Prüfer persönlich gegenzuzeichnen ist.

Die Information im "Bild des Monats" soll an Beispielen aufzeigen, welche nachhaltigen Folgen oft unbeachtete Ereignisse nach sich ziehen und wie meist unbedeutende Ursachen zu immensen Sachschäden, Betriebsunterbrechungen und auch zur Gefahr für Leib und Leben führen.
Von den Bildern: 
12/2000
01/2001
02/2001
03/2001
04/2001
 05/2001
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